Samstag, 12. Oktober 2013

Vermisstenanzeige vom 12.10.13

Gesucht wird ein Herr, der am 17.09.2013 um 14:15 auf dem Brosiusplatz in Knaakendorf an der Laale mit den Fingerspitzen ein bräunliches Taschentuch vom Sitz einer schmutzigen Parkbank aufhob, daran roch und es angewidert von sich stieß, woraufhin das Tuch einen Bogen beschrieb und dann auf einem dem Rücken eines Hundes landete, der neben der Parkbank saß und sich sofort heftig und mit allen verfügbaren Gliedmaßen zugleich eben jenen Rücken kratzte, als das Tuch auf diesem aufsetzte. Das Taschentuch wurde bei diesem Vorgang vollkommen zerstört - eine Rekonstruktion durch das Labor gestaltete sich so schwierig, dass der leitende Angestellte nach mehreren Stunden einen Nervenzusammenbruch erlitt, in die Uni-Klinik eingewiesen werden musste und seitdem nur noch mit mehrfach am Tag verabreichten lauwarmen Portionen süßer Pampe ernährt werden kann. Der leitende Arzt stellte nach ausführlichen Tests erschüttert fest, dass der Intelligenzquotient des Mannes durch den Vorfall eine beträchtliche Minderung auf 34 Punkte erlitt und der Angestellte damit nur noch entweder als Sitzwärmer, Gurkendosenöffner oder Tischdeckenfalter eingesetzt werden könne (jedoch nie mehr als 17 Minuten am Stück).

Jedoch zurück zum Herren, der das braune Taschentuch auf dem Brosiusplatz aufhob: Nach dem Aufnehmen und Von-sich-Stoßen des Taschentuchs ging der Herr die Paffkenstraße entlang und kratze sich mehrfach mit dem kleinen Finger der rechten Hand am linken Oberschenkel. Er trug spätestens zu diesem Zeitpunkt entweder einen blauen Pullover und eine beige Stoffhose oder aber einen schwarzen Lederanzug, eine ebenso schwarze Lederhose und dazu eine rote Pudelmütze. Andererseits hätte er auch vollständig unbekleidet sein können, wobei er jedoch ein etwa 90cm breites Schild mit der Aufschrift »Dackelfransen« um den Hals getragen haben müsste, was den Unmut zahlreicher Anwesender auf sich zog, die sich bald zornig zu einem Pulk zusammenrotteten und dem Herren mit drohend erhobenen Fäusten folgten. Seine Augen sind entweder blau, grau-grün oder braun. Er trägt eine Glatze oder etwa kinnlange Haare. Passanten, die ihm begegneten, beschrieben sein Gesicht abwechselnd als kindlich, weich und samtig auf der einen oder als grobschlächtig, stumpf und fettig glänzend auf der anderen Seite. Der Herr verschwand noch auf der Paffkenstraße hinter einem Laternenpfahl und gilt seitdem als vermisst. Der Pulk der zornigen Menschen stob nach dem Verschwinden des Herren auseinander, sorgte aber in benachbarten Stadtteilen anschließend für mehrere Polizeieinsätze.

Falls Ihnen der beschrieben Herr aufgefallen sein sollte, bitten wir Sie dringend um Ihre Mithilfe!

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