Montag, 21. Mai 2012

Große Sonderausstellung:


"Der Abstieg des Bürgertums"


Freitag, 18. Mai 2012

Fressen und saufen mit Prinzessin_




Heute:
Spaghetti "Drei Amigos"

Man nehme (Angaben für eine ordentlich gefräßige Person):

Vollkornspaghetti (oder die Ausführung ohne Vollkorn)
1 Tomate
3 Karotten
1 Zucchino
2-3 Zehen Knoblauch
3 Paprika (ein Exemplar in Rot, Gelb und Orange)
Milder Essig (Balsamico z. B.)
Sahne
Italienische Kräuter
Mediterrane Kräuter
Salz
Chayennepfeffer
Gemüsebrühepulver
Badewanne
Europäisch-Kurzhaar-Katze freundlichen Naturells
Kapern


Man tue:
Knoblauch hacken (sehr fein), Karotten in mitteldünne Halbkreisform hacken, genauso den Zucchino, Tomate und Paprika grob würfeln.

Gemüsegewürfel in Olivenöl (auf höchstens mittlerer Hitze!) anbraten, Salz, Chayennepfeffer und ein bisschen Gemüsebrühepulver darüber geben, umrühren, kurz anbraten, dann vorsichtig den Acid äh Essig darüberträufeln. Sahne dazugeben (Menge nach Gusto frei Schnauze bestimmen!), sämig werden lassen. Zum Schluß schalte man den Herd ab, kippe die Kräuter darüber (man kann, fällt dem Autoren gerade ein, auch gut frisches Basilikum, gehackt, verwenden) und vermenge alles gut. Die so entstandene Materie gebe man über die (inzwischen fertiggekochten) Nudeln.

Nun verzehre man alles in der Badewanne liegend, streichle die Katze und lasse, um ihre Laune zu erhalten, ab und an gedankenverloren eine Kaper fallen, die von der Katze gegessen werden kann. Die Kapern müssen ggf. durch etwas, was die entsprechende Katze stattdessen so isst, ersetzt werden.

Wir wünschen Katze und Besitzer guten Appetit!

Wichtig: Abbildung oben stellt nicht das Gericht dar!

Donnerstag, 17. Mai 2012

Fälschung

"Sie haben mir den Ausblick auf makellosen Mond versprochen. Aber was ich gesehen habe, war nur eine gut gemachte Fälschung!"

Obst im Wandel der Staatsverschuldung

Ich bin schon so einige.
Oder auch nur wenige.
Vielleicht mehrere.
Auch egal,
ich hör mir eh nicht zu.

Der Wind tanzt.
Und die Sonne lacht.
Lauter gelbe Zähne.
Doch egal,
wir lachen zurück.

Die Nacht und ich.
Wir teilen Zeit.
Genießen schweigend.
Alles egal,
der Tag findet uns hier nie.

Es ist Kristallklar.
Selbst bei Nebel.
Zieht sich etwas länger.
Nicht egal,
ob es noch anfängt zu brennen.

Dienstag, 15. Mai 2012

Des Tages

Nun sitze ich noch immer.
Die Stille schmerzt in meinen Ohren.
So laut dröhnt sie um mich herum.
Seine Stimme?
Jetzt ist sie wieder verschwunden.

Koreander rundet ab.

Was mache ich eigentlich?
In den unendlichen Weiten suche ich.
Weiß nicht wen oder was.
Daher gestaltet sich das finden kompliziert.
Mir fehlt noch ein Gespann vor der Droschke.

Aussieben.

Meinen Kopf hab ich noch.
Wie angegossen sitzt er auf meinem Hals.
Die Situation ist überall.
Aber sie hat alles unter Kontrolle.
Wer´s findet darf´s behalten.

Anrichten.

Des Nächtens

Da saß ich nun.
Und lauschte.
In die Stille seiner Stimme hinein.
Schauer jagt es mir über den Rücken.
Doch das Fenster sieht geschlossen aus.
Sollte also doch...?
Nein, unmöglich!

Vielleicht noch eine Prise Muskat?

Der Plan, zu riskant.
Doch Risiko mein zweiter Vorname.
Sieht  seltsam aus auf meinem Perso.
Gewohnheitssache.
Fluchtwagen?
In der Scheune steht noch die Droschke des Ur-ur-großvaters.
Das wäre umweltfreundlich.

Ein Lorbeerblatt.

So, da war sie nun.
Die Situation.
Und jetzt? Damit umgehen!
In Situationen immer Ruhe bewahren.
Niemals den Kopf verlieren, wer weiß wer ihn findet.
Welchen Finderlohn man dann wohl gäbe?

Einreduzieren lassen.

Montag, 14. Mai 2012

Ich habe einen Tisch

Ich habe einen Tisch, ich habe ein Bett. Ich habe eine Lampe. Ich habe
ein Zimmer, wo all das drin ist, da scheint der Mond rein durch das Fenster,
gleißend, will mich verbrennen und meine knusprige Haut essen. Ich ziehe
die Decke übern Kopf, der Mond kommt hinterhergekrochen, ich gebe auf.

Ich habe einen Schrank und ich habe eine Landkarte, da ist die ganze
Welt drauf. Die Teile, die ich noch nicht bereist habe, formieren sich immer neu wenn ich nicht hinschaue. Wenn ich mal wo war, darf ich diesen Erdteil mit einer Nadel festpinnen. Er bewegt sich dann nicht mehr.

Ich habe Hunger, ich habe Durst. Schwer zu sagen, was schlimmer ist.
Verflossene Geliebte wollen mir vorgaukeln, sie bestünden nur aus verformten Körpern, um mich zu demütigen dezumütigen. Aber wenn sie da sind muß ich besonders witzig sein damit sie nicht merken, daß ich es gemerkt habe.

Freitag, 11. Mai 2012

Metameta & Konzepte, heute: Dürrenmatt

Ergreife die Feder müde
schreibe deine Gedanken nieder
wenn keine Frage nach Stil dich bedrängt.


Es ist heute wieder vieles zu durchdenken.
Felder liegen brach, die einst Früchte 
trugen.


Das Mögliche ist ungeheuer. Die Sucht 
nach Perfektion 
zerstört das meiste. Was bleibt 
sind Splitter
an denen sinnlos gefeilt wurde.


Beginne, das Sonnensystem zu sehen.
Liebe 
auch Pluto. Doch wer 
macht sich schon Gedanken über ihn!
Ich aber 
spüre sein Kreisen, ahne 
die kleine Kugel, die glattgeschliffene.


Alles läßt sich besser schreiben
Darum laß die schlechtere Fassung 
stehn.


Nur beim Weitergehen kommst du irgendwohin


wohin?
Fern von dir.
Gehe weiter. Lots Weib
erstarre beim Zurückschauen.
Erstarrt nicht. Korrigiert nicht.
Wagt!


Höre nie auf andere.
Trachte nicht danach ein gutes Buch zu schreiben.


Mache keinen Plan und wenn du ihn
machst
führe ihn nicht aus.
Der Plan genügt.


Nichts
ist notwendig. Das Spiel
kann jederzeit abgebrochen werden.


Es gibt Sätze die stark machen
doch brauchen sie nicht nieder-
geschrieben zu werden.
Löse deine Hand.
Es kommt nie auf die Sätze an. Nur das 
Werk allein zählt.
Die Narren kritisieren einen Satz
Wenige sehen das Ganze.
Gott kann dich verlassen
Gody soll dich verlassen.

Freitag, 4. Mai 2012

Nagimatsu Nights (Fortsetzungsroman ohne Anfang und in zu fetter Schrift) - vierter Teil und pseudoreißerischer Klappentext -

"In einer kleinen Schweizer Stadt, in dreckigen Vierteln Tokios und auf hoher See geht ein ergrauter Doktor seinen Erinnerungen an seine Zeit als junger, ehrgeiziger Forscher auf der Suche nach einer theologischen Wunderdroge auf LSD-Basis nach. Der Dichter sucht seinen von der Hand Saturns verhafteten Schriftstellerkollegen Albert und die mythologische Urmutter geht der Zauberei in den Kornkammern des alten Ägypten nach. Nebenher werden die wichtigen Fragen des Menschengeschlechts in einem atemberaubenden Pleistozän aufgerissen und verdrahtet."

Bert und Maria als roter Faden. Literatur als Frage des Menschen, letztendlich ist sie nichts anderes, ein "Auf ihn aufpassen". Die Sonne schlug mir mit Sinnlosigkeit auf einen sinnerfüllten Rücken. Die Männer einer letzten Geborgenheit, Krawatten und Krägen.

Der Irrweg war zäh wie Wachs. "Niemand Gott nennen, es sei denn, man stirbt." Ein glücklicheres Los wird so zum Leben aus einem Friedhofsabgrund des Sinnlosen. Die langen Gladiolen, die Chance der Liebe in der vordersten Stuhlreihe. Auch unter dieser zweiten Frau wie wolkenloser Himmel dahingeglitten. Sie beugte sich über ihn, das Reden von Gott des Priesters irgendwo. Seinen Rhythmus erkannte ich erst später. Ein alter Mann "coram deo". Der Großvater? Die Kinder, Ringe unter den Augen, in anthropologischer Angst und Trauer. Sie sahen ihr Gegengewicht. Es ist für sie keine Hilfe. Abstrakte Trauer war wichtiger als phänomenologische Analysen, der Verlust größer. Die Rede von Gott.

Bert und Maria sind mit mir zu meinem neuen Arbeitsplatz gekommen, Ahnungslose, Voyeure. Ich habe Lysergsäure und Propanolamin. Jeder von ihnen erhielt etwas Lysergsäure, im Saft, musste da jetzt durch, verstand nicht, schrie. Inzwischen war es völlig reines Mutterkornalkaloid, das in Stolls pharmazeutischen Akten bereits in Kilogramm-Mengen geführt wurde... Magie im Scheinwerferlicht des Laboratoriums.

Ende des 4. Teils

Donnerstag, 3. Mai 2012

Nagimatsu Nights (Fortsetzungsroman ohne Anfang und in zu fetter Schrift) - dritter Teil -

"Die Erinnerungen eines alten Herrn"

Der Doktor hält weiter stoisch seinen Vortrag an den Mond:
"...Welt, die Sehnsucht nach Rand, bei einigen Theologen Getragenheit. Zielt auf viele neue und neueste Entwicklungen ab, aber längst nicht mehr auf alle davon. Wichtig ist ob und wie der Satz, die Frage, auch wieder gedacht wird. Im Konzert Sinngrund und Gottesglaube, steht alles zur Debatte..."

Ein Seufzen entfährt dem alten Mann als er fortfährt.

"Unsere Tagessekretärin... hielt Lysergsäure, den "Amino-Bert". Die erste Aufgabe, die ich durchführen konnte, war die Synthese von Ergobasin, also Lysergsäure.
Mit einer heißen Metallhand für diese Versuche... Der Geruch von Chrysanthemen... Damals schenkte einem jeder diese Dinger ... Unter dem Zeltdach saß Professor Stoll, Knie wie eine zerbrochene Eisenhand. Kleine Kinder, blass und dunkel, ihre Mutter in der Mutterkorn-Produktion. Die Sonne schlug mir mit Säure und Propanolamin den Rücken. Die Männer, Krawatten und Kragen, die Lysergsäure war zäh wie Wachs.

Gladiolen als Ausgangsmittel für meine Mutterkorn-Produktion... In der vordersten Stuhlreihe bei den Vorträgen immer diese eine Frau (eine Mutter?) ... sie beugte sich seufzend über eine Puppe (wie ICH SELBST) und ihr Schluchzen danach war lang und laut, übertönte den Priester, der gefühlsarme Abendmessen in S. Giacomo las.

Das Laboratorium. Aufgebracht rügte ein alter Mann zwei Methoden der Mikrochemie (Großvater?). Die Kinder, Mutterkorn, Ringe unter den Augen, in chemischer Trauer. Ergotamin, portugiesisches Mutterkorn, brennender Mond, leiser Nieselregen..."

ENDE DRITTER TEIL